„>Nur ein wahrer Tor sieht nicht, was steht bevor<. Manch einer bezweifelt übrigens, dass Daladier diese Worte jemals geäußert hat, dass er diese Weitsichtigkeit besaß und diesen Rest von Scharfzüngigkeit. Angeblich habe Sartre ihm dieses Zitat in seinem Roman ‚Der Aufschub‘ untergejubelt“
Wie kann über Geschichte geschrieben werden und wie können Geschichten geschrieben werden, deren Gewalttätigkeit selbst die Vorstellung kaum zu fassen vermag? Für einen individualistischen und subjektiv grundierten Rahmen entscheidet sich Laurent Binet in HHhH und verbindet porträtierende Nahaufnahmen mit kontinental-politischen Perspektiven zur Schilderung einer Katastrophe. Von der er selbst bald völlig eingenommen ist. Fraglich bleibt, was Binet den historisch verbürgten Protagonisten alles unterjubelt.
Serviervorschlag: Was für die Couch und anstatt spätabendlicher N24-Dokumentationen. Daher auch ohne Werbepausen aber mit angenehm kurzen Kapitel.
Laurent Binet: HHhH, (Hamburg: Rowohlt, 2011). [Zuerst erschienen in Frankreich bei Èditions Grasset 2009].